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Staatliche Schulen erproben mehr Autonomie

Seit einem Jahr erhalten Berliner Schulen mit hoher sozialer Belastung zusätzliches Geld. Im Rahmen dieses "Bonus-Programms" können die Schulen selbst entscheiden, wie sie die zur Verfügung gestellten Mittel verwenden und einsetzen. Bei einem ersten Erfahrungsaustausch dazu, der im November 2014 stattfand, schätzten Schulleiterinnen und Schulleiter staatlicher Schulen ein, dass die flexible Entscheidungsmöglichkeit über den Einsatz der Mittel gut für die Schulen und die Berliner Schulentwicklung ist. Zugleich wünschten sich die Schulen hinsichtlich des entstehenden höheren Verwaltungsaufwands mehr Unterstützung. Auf Anfrage teilte uns die Senatsverwaltung mit, sie versuche durch Schulungen, Workshops und eine Beratungstelle, die gewünschte Unterstützung zu geben. Auch würden in diesem Jahr in Berlin erstmals dreißig Schulen Verwaltungsleiter erhalten, die sich um solche organisatorischen Fragen kümmern.

Wir werden die Entwicklung des Bonus-Programms und seine Auswertung weiter begleiten.

Hintergrund: In der Volksinitiative "Schule in Freiheit", die im Februar 2014 im Berliner Abgeordnetenhaus angehört wurde, haben wir uns dafür ausgesprochen, dass die staatlichen Schulen mehr organisatorische Selbständigkeit bekommen, dass sie z.B. eine Budgethoheit bekommen und eigenständig bestimmen können, wie sie das ihnen zur Verfügung stehende Geld verwenden.

Der Beschluss des Abgeordnetenhauses vom April 2014 enthält dazu folgenden Passus: "Über 200 Schulen erhalten in dieser Legislatur im Rahmen des „Bonus-programms“ die Möglichkeit bis zu 100 000 Euro selbst zu verwalten. Das Abgeordnetenhaus empfiehlt, ggf. im Rahmen einer Arbeitsgruppe, die Erfahrungen dieser, mit neuen eigenen Mitteln ausgestatteter „Bonus-Schulen“ auszuwerten um auf einer gesicherten Datenbasis Rückschlüsse hinsichtlich der Notwendigkeit zusätzlicher Autonomie schließen zu können."

In der Auswertung des Bonus-Programms geht es somit aus unserer Sicht eben auch insbesondere um die Frage, wie die den Schulen gewährte Autonomie in der Entscheidung, wie und für was sie die bewilligten Gelder einsetzen, von den Schulen angenommen wird und ob sich diese Autonomie grundsätzlich bewährt und vielleicht auch auf andere Bereiche jenseits des Bonus-Programms ausgeweitet werden sollte.

Das nächste Treffen des Arbeitskreis Schule in Freiheit ist am 25. Februar um 18 Uhr im OMNIBUS-Büro in der Greifswalder Straße 4.